Jahresbericht 2017 – Albert Steffen-Stiftung

Stiftungsrat
 Der Stiftungsrat traf sich im Jahr 2017 zu vier Sitzungen: 11./12.2., 29.4., 9.9., 18.11.
• Ursula Kehlert trat aus Altersgründen im April 2017 nach 36 Jahren aus dem Stiftungsrat aus.
• Hans-Peter Egloff trat v.a. aus gesundheitlichen Gründen, die zu einer Neuorientierung seiner Lebensgestaltung führten, im September 2017 zurück.
• Am 28.4. fand ein Mitarbeiterausflug nach Winterthur statt, bei dem unter gut vorbereiteter Führung Andreas Meisters das Museum am Römerholz, das Kunstmuseum und die Innenstadt besichtigt wurden.

Personelles
• Hans-Peter Egloff reichte im Januar 2017 die Kündigung per 30.6. ein. Aus Krankheitsgründen arbeitete er seit Mitte Januar 2017 nicht mehr in der Stiftung. Im September und Oktober erfolgte eine Übergabe seines Arbeitsfeldes an Christine Engels.
• Christine Engels arbeitete 2017 weiterhin an vier Vormittagen pro Woche exklusive Schulferien, was etwas weniger als eine 40%-Stellung ergibt.
• Anne Bind erledigte die anfallenden Aufgaben in Büro, Haus und Garten innerhalb einer 20%-Stellung.
• Von September bis Dezember 2017 war eine freie Mitarbeiterin (Berlin) mit flexibler Präsenz für die Stiftung tätig. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren Lektoratsarbeiten (Heft 31; Biographie), Kuratieren der Bilderausstellung im Haus sowie allgemeine Asssistenz.
• Klaus Hartmann (Moers, D) arbeitete weiter an der Biographie. Er betrieb für den ersten Band umfangreiche Archivrecherchen in Bern und Umgebung sowie in Berlin und München. Die Materialsammlung für den ersten Band wurde weitgehend abgeschlossen, erste Textversionen erstellt.
• Heinz Matile beendete aus Altersgründen die Fortführung der Arbeit an der Chronik von Steffens Leben.
• Tobias Schille (Hof, D) übernahm zusätzlich zur Optimierung und Pflege der Website nach dem Wegfall Hans-Peter Egloffs Aufgaben im digitalen Verwaltungsbereich sowie Archivrecherchen. 
• Die Buchhaltung wurde erneut von Alice Mägert im Nebenamt besorgt.

• Der Garten wurde weiterhin von der Goetheanum-Gärtnerei gepflegt, allerdings aus Kostengründen in reduziertem Mass. Anne Bind und Christine Engels übernahmen z. T. ehrenamtlich einen Teil der Arbeit, ein Schüler besorgte das Mähen der Wiese und andere Arbeiten. 

Tätigkeiten
• Am 12. Februar sprach der Stiftungsrat nach eingehender Beratung das endgültige und einstimmige Ja zur Realisation der dreibändigen Steffen-Biographie aus und beendete damit die bis dahin immer noch gültige Probezeit des Projekts. Das erste Ziel ist die Fertigstellung des ersten Bandes im Verlauf des Jahres 2018.
• Ein erster Schwung an Spendenbriefen an Stiftungen und Fördereinrichtungen sowohl öffentlicher, privater als auch anthroposophischer Art wurde versandt.
• Erneut wurde im Oktober ein Rundbrief und Spendenaufruf mit Tätigkeitsbericht der Stiftung an sämtliche Adressen der Kartei (ca. 800) verschickt, sowie ein Brief des Ehepaars Urech an den „Freundeskreis“.
• Organisatorische Aufgaben in bezug auf die Biographie lagen bei Christine Engels; ebenso die Administration der Stiftung; Christine Engels übernahm auch die Führungen von Besuchern, teilweise ausserhalb der Öffnungszeiten.
• Der Lesekreis, den Christine Engels leitete, blieb mit einer Teilnehmerzahl von 12 Personen stabil; bearbeitet wurden 2017 die Dramen „Die Märtyrer“ und „Pestalozzi“. Die Arbeit ist fruchtbar und darf als substanzbildend für die Stiftung betrachtet werden.
• Z.T. umfangreiche Archivrecherchen (u.a. zu Steffens Begegnungen mit R.M. Rilke, A. Bernus, J. Gunzinger) übernahm Tobias Schille; bisher hatte diese Aufgabe Hans-Peter Egloff ausgeführt.
• Eine Hauptbeschäftigung im Jahr 2017 bildete die Veröffentlichung von Heft 30 der „Hinweise und Studien zum Werk Albert Steffens“. Ruedi Bind (Arlesheim) gab eine Auswahl des ausgedehnten Briefwechsels von Albert Steffen in ansprechend gestalteter und kurzweilig zu lesender Form heraus. Diese Veröffentlichung ermöglichte, weitere Kreise als nur die engeren anthroposophischen anzusprechen und bildet so auch eine gute Vorbereitung für die Biographie.

Veranstaltungen
• Am letzten Januarwochenende fand die alljährliche Albert Steffen-Tagung am Goetheanum statt: „,Und immerwährend stürzt der Mensch ins Nichts‘. Von der Not und von der Kraft der Bewusstseinsseele.“
• Das Thema der Bewusstseinsseelen-Entwicklung wurde im Hinblick auf die gegenwärtige Seelenverfassung der Menschen Mitteleuropas anhand von Texten Albert Steffens angegangen; gleichzeitig wurde die Münchner Zeit Albert Steffens mit inneren und äusseren Erfahrungen unter diesem Motivblick beleuchtet. Die seminaristische Textarbeit an dem Essay „Die Krisis im Leben des Künstlers“ wurde umrahmt von Vorträgen von Michael Kurtz, Klaus Hartmann, Christine Engels und Christiane Haid, am Samstagabend lasen fünf Sprachgestalter unter der Leitung von Peter Engels Szenen aus „Ruf am Abgrund“; den Abschluss der Tagung bildete eine anregende gemeinsame Bildbetrachtung des Bildes „Die Steinigung des Stephanus“ von Albert Steffen.
• Die Teilnehmerzahl schwankte zwischen ca. 30 (Seminararbeit) und 50 (einzelne Vorträge).
• Vor Beginn der Tagung wurde erstmals das neue „Hinweise und Studien“-Heft in einer Sonderveranstaltung im Haus Hansi präsentiert. Die Buchvorstellung (begleitet von einer Powerpoint-Präsentation) durch Ruedi Bind wurde von ca. 50 Personen besucht und sehr geschätzt; diese Teilnehmermenge drohte die Kapazitäten der Stiftungsräumlichkeiten zu sprengen, wurde aber bewältigt!
• Von Januar-März 2017 fand erstmals eine Ausstellung von Aquarellen Albert Steffens in der Klinik Arlesheim statt. Für Idee und Durchführung der Ausstellung war Hans-Peter Egloff verantwortlich, der mit dem Kunsttherapeuten Georg Hegglin von der Klinik Arlesheim zusammenarbeitete. Zahlreiche Rückmeldungen erlauben, das Unternehmen als Erfolg zu betrachten, die Bilder wurden sehr geschätzt, was sich auch im Postkartenverkauf niederschlug.
• Die Vernissage mit Ansprachen Hans-Peter Egloffs und Georg Hegglins und einer eurythmischen Darstellung eines Gedichts von Albert Steffen war ebenso gut besucht wie die Finissage, die von Wanda Chrzanowska mit einer Lesung von Texten zu Felicitas Stückgold warmherzig gestaltet wurde.
• Im April sprach Udo Herrmannstorfer (Dornach) in der Stiftung zu „Anthroposophie und Soziale Dreigliederung“ in bezug auf Steffens Büchlein „Brennende Probleme“; im Mai hielt Reinhard Bode (Wiesbaden, D) einen Vortrag zum „Stiftungsdrama“ mit dem Titel „Mysterium der neuen Trinität“.
• Zum 80. Todestag von Felicitas wurde im „Elisabeth-Zimmer“ in der Stiftung eine Rezitation mit Leiermusik veranstaltet. Die Texte wurden gelesen von Christine und Peter Engels und Christian Richter, die Musik wurde von Anja Duben und Gwenola Hemlin gespielt.
• Im Oktober fand eine sehr gut besuchte öffentliche Veranstaltung zu Heft 30 („Briefwechsel“) mit Ruedi Bind unter Mitwirkung von Klaus Hartmann und Christine Engels in der Trotte Arlesheim statt; die Veranstaltung wurde in kleinem Rahmen zwei Wochen später in der Buchhandlung Beer in Zürich wiederholt.
• Im November fand ein kleines Leierkonzert mit Gesang und Rezitation (Anja Duben, Gwenola Hemlin, Miriam Welten, Silke Kollewijn) im Haus Hansi statt. Die Grundlage dafür bildete das neue Liederheft mit Vertonungen von Steffen-Gedichten von Torben Maiwald.
• Ebenfalls im November stellte Andrea Hitsch (Dornach) an einer Abendveranstaltung in der Stiftung ihre Neuveröffentlichung von Werken des Dichters und Philosophen Johannes Leibl vor; dieser hatte Steffen als Orientierungspersönlichkeit sehr geschätzt. Eine Rezitation von Auszügen aus Leibls Werk und von Gedichten Steffens durch Peter Engels (Dornach) ergänzte Frau Hitschs Ausführungen zu Leibls Leben und zu seiner Beziehung zu Albert Steffen.

Veröffentlichungen
• Heft 30 („Briefwechsel“) erschien im Januar 2017 in einer Auflage von 400 Exemplaren; davon wurden mehr als 300 verkauft.
• In zahlreichen Zeitschriften und Zeitungen vorwiegend, aber nicht nur anthroposophischer Ausrichtung erschienen Besprechungen oder Hinweise auf Heft 30; auch das „Fragment eines Stiftungsdramas“ (2015) wurde in weiteren Besprechungen gewürdigt.
• Desweiteren erschienen mehrfach Hinweise auf das Biographie-Projekt.
• Crispian Villeneuve (Holywood/Nordirland) veröffentlichte in Absprache mit der Stiftung und mit von dort bereitgestelltem Material eine dreiteilige Artikelserie zu Steffen und zu dessen Besuchen in England im „Newsletter“ der Anthroposophischen Gesellschaft Englands.
• Eine Erwiderung Christine Engels auf die Angriffe gegen Steffen von seiten Johannes Kierschs in dessen Artikel „Von Bildern umstellt“ („Das Goetheanum“, April 2017) wurde nicht in der Wochenschrift abgedruckt.

Bildersammlung
• Vom 21.1.-5.3.2017 fand in den Räumlichkeiten der Klinik Arlesheim eine Ausstellung von 32 Aquarellen Steffens statt.
• Im August 2017 wurden dem Jakob-Böhme-Zweig in Basel erneut acht Aquarelle zur Ausstellung im Zweiglokal zur Verfügung gestellt.
• Das Bilderzimmer, das seit längerer Zeit weitgehend verwaist war, wurde aufgeräumt, alte Materialien wurden weitergegeben bzw. entsorgt.

Unterhalt Liegenschaft
• Am WC im Erdgeschoss musste eine kleinere Reparatur vorgenommen werden.
• Das Fenster im ehemaligen Wintergarten (1. Stock) musste aufgrund von Witterungsschäden renoviert werden.
• Mit umfassenden Umräum- und Neuordnungsarbeiten v. a. im 2. Stock, wo sich über die Jahre Aktenstösse und Büromaterial angesammelt haben, wurde begonnen.

Christine Engels
23. April 2018