Jahresbericht 2020 – Albert Steffen-Stiftung

Stiftungsrat
•Der Stiftungsrat traf sich im Jahr 2020 zu drei Sitzungen: am 6.6., 12.7., 7.11. Die für den 14.3. geplant gewesene Sitzung musste wegen der Virus-Krise abgesagt werden.
•Am 3.5.2020 verstarb das langjährige Stiftungsrats-Mitglied Martin van Ledden plötzlich und unerwartet.
•Es konnten glücklicherweise zwei neue Stiftungsräte gewonnen werden, die sich an der Sitzung vom 6.6. vorstellten und gerne aufgenommen wurden.
•Der Stiftungsrat setzt sich nun zusammen aus Christine Engels (Präsidentin), Andreas Meister (Vizepräsident), Andreas Worel, Andreas Durrer.
•Die Arbeit in der neuen Zusammensetzung geht sehr gut und ist produktiv.

Personelles
•Christine Engels  und Eva Maria Winiger arbeiteten 2020 beide in einer 50%-Anstellung und teilten sich das laufende Geschäft.
•Christine Engels war hauptverantwortlich für die Administration und, in Abstimmung mit dem Stiftungsrat, für die Planung der laufenden Aktivitäten.
•Eva Winiger hat sich gut eingearbeitet und konnte im Lauf des Jahres immer mehr Aufgaben übernehmen; so betreute sie die Anfragen betr. des Bilderzyklus von Hilma af Klint. Auch im Archivbereich übernahm sie einige Aufgaben.
•Anne Bind erledigte weiterhin die anfallenden Aufgaben in Büro, Haus und Garten innerhalb einer 20%-Anstellung.
•Klaus Hartmann (Moers, D) begann nach Fertigstellung des ersten Bandes der Biographie die Vorarbeiten für den zweiten Band. Mit dem Stiftungsrat wurde für den zweiten Band (die Zeit von 1920-1935)  die Erstellung eines Text- und eines Quellen-Bandes besprochen. Durch eine ernsthafte Erkrankung im Oktober ging seit Herbst die Arbeit langsamer voran.
•Tobias Schille (Hof, D) betreute nach der Fertigstellung der Biographie auch im Jahr 2020 die Website und besorgte weitere Aufgaben im digitalen Verwaltungsbereich.
•Die Buchhaltung wurde erneut von Alice Mägert im Nebenamt besorgt. Sowohl Alice Mägert als auch der Revisor Beat Meyer kündigten an, nach der Jahresrechnung 2020 diese Aufgabe abgeben zu wollen, Alice Mägert altersbedingt, Beat Meyer, weil er grundsätzlich aufhört mit Revisionen.
•Der Garten wurde grösstenteils von Anne Bind, Eva Winiger und Christine Engels gepflegt, die Goetheanum-Gärtnerei wurde zu wenigen Arbeiten hinzugezogen, einige Schüler besorgten das Mähen der Wiese und andere anfallende Arbeiten.

Tätigkeiten
•Nach Auslieferung der Biographie im Januar 2020 begann die Vermarktung; in der Wochenschrift «Das Goetheanum» erschien bereits am 27. Februar eine wohlwollende Rezension von Heinrich Schirmer, die zu einer grösseren Anzahl von Bestellungen führte. Im Laufe des Jahres wurden in verschiedenen anthroposophischen Zeitschriften Besprechungen veröffentlicht, so in «Die Christengemeinschaft», «Anthroposophie weltweit», «Die Drei», «Die Gegenwart». Auch Inserate wurden geschaltet, diese riefen jedoch keine im Verkaufsgeschehen  spürbare Resonanz hervor.
•Geliefert wurden 854 Exemplare, davon waren am Ende des Jahres etwas mehr als 300 verkauft.
•Neben der Organisation von Rezensionen und Inseraten kümmerten sich die Mitarbeiter der Stiftung um kleinere Veranstaltungen  zur Bekanntmachung der Biographie, was durch die im März einsetzende Virus-Krise jedoch empfindlich gestört wurde.
•Ebenfalls in Folge der Krise versiegten die Besuche und Besichtigungen in der Stiftung weitgehend. Ansonsten wurde die Arbeit von den Umständen glücklicherweise wenig beeinträchtigt.
•Der Lesekreis, den Christine Engels leitete, blieb mit einer Teilnehmerzahl von 12 Personen stabil; bearbeitet wurden 2020 die Dramen «Barrabas» und «Der Auszug aus Ägypten».
•Im November wurde erneut ein Rundbrief und Spendenaufruf mit Tätigkeitsbericht der Stiftung an sämtliche Adressen der Kartei (ca. 800) verschickt, sowie ein Brief des Ehepaars Urech an den «Freundeskreis».
•Das seit zwei Jahren in Planung befindliche Schauspielprojekt «Viergetier» mit dem georgischen Regisseur Valerian Gorgoshidze kam voran, geeignete Hauptdarsteller konnten gefunden werden, jedoch mussten wegen der Krise die in Aussicht gefassten Proben- und Aufführungstermine ein weiteres Mal verschoben werden.

Veranstaltungen
•Die Januar-Tagung am Goetheanum (24.1.-26.1.2020) trug den Titel «Da schaust du in den Stapfen dein Geschick – Wie der Lebenslauf zum Schicksal wird». Der thematische Schwerpunkt war neben Steffens letzter Münchner Zeit das Buch «Kleine Mythen». Die Berliner Poetiktherapeutin Ingeborg Woitsch, die vor Jahren ihr Buch zu den «Kleinen Mythen», «Bilder des Schicksals», in der Albert Steffen-Stiftung erarbeitet hat, hielt einen Vortrag und bot in zwei Einheiten eine Schreibwerkstatt an, was von den zahlreicher als sonst erschienenen Teilnehmern zum grossen Teil sehr geschätzt wurde. Klaus Hartmann, Christiane Haid und Christine Engels hielten je einen Vortrag, es gab eine Rezitation mit Musikumrahmung, bei der Texte von Steffen, vor allem Kleine Mythen, gelesen wurden, den Abschluss bildete wie üblich eine Bildbetrachtung, die Martin van Ledden in gewohnter Verbindlichkeit leitete – wobei keiner der Teilnehmer ahnte, dass es seine letzte Betrachtung in diesem Kreis sein sollte.
•Die Veranstaltung darf als gelungen betrachtet werden, die Teilnehmerzahl bewegte sich zwischen ca. 35 bis ca. 60 Personen.
•Im Juni fand auf Vermittlung von Eva Winiger eine Vorstellung der Biographie mit Rezitation aus den «Erinnerungen» in der Christengemeinschaft Zürich statt.
•Im September wurde Christine Engels vom Michael-Zweig in Zürich zu einem Vortrag über Albert Steffens Beziehung zur Schweiz eingeladen.
•Im Oktober gelang es, kurz vor dem abermaligen Versammlungsverbot, noch einen Vortragsabend mit dem Maler Walter Steffen aus St. Gallen zu veranstalten, an dem dieser Bilder von Albert Steffen neben solche von zeitgenössischen anthroposophischen Malern v. a. aus dem Umkreis des Pädagogen Friedrich Eymann stellte.

Veröffentlichungen
•Wie oben bereits erwähnt, wurde der erste Band der Biographie im Januar 2020 ausgeliefert.
•Auf eine Heftpublikation von Hinweise und Studien musste verzichtet werden, jedoch wurde eine solche für 2021 ins Auge gefasst; Inhalt sollen die in der Biographie teilweise abgedruckten, sonst jedoch noch nicht veröffentlichten «Erinnerungen» Albert Steffens sein.
•Der Essay «Poesie und Erkenntnis – Versuch über Albert Steffen» von Heinrich Schirmer ist im Frühjahr im Verlag Ch. Möllmann erschienen und liegt in der Stiftung auf.
•Im Maiheft von «Anthroposophie Schweiz» konnte ein langer Aufsatz von Christine Engels über die Beziehung Albert Steffens zur Schweiz veröffentlicht werden.

Bildersammlung
•Eva Winiger übernahm die Betreuung der Wechselausstellung im Haus.
•Reinhold Fäth (D), der die Ausstellung «Aenigma» über anthroposophische Kunst kuratiert hat, die 2015 in den Kunstmuseen Halle und Olmütz zu sehen war, bot nach einem Besuch in der Stiftung seine Hilfe bei der Neuordnung der «geschenkten Kunst» (Geschenke von Künstlern an Albert Steffen) an. Ein Schubladenschrank wurde angeschafft, in dem die Blätter der Kartei «Geschenkte Kunst» fachgerecht gelagert werden können.
•Der Zyklus «Baum der Erkenntnis» der schwedischen Malerin Hilma af Klint war von Frühjahr bis Sommer auf einer Ausstellung im «Lightforms Art Centre» in Hudson/New York zu sehen.
•Aus einem Nachlass wurde der Stiftung ein grosses Ölgemälde von Stückgold, das Elisabeth Stückgold-Steffen zeigt, überlassen. Es stellte sich heraus, dass in der Stiftung kein geeigneter Platz für die Hängung des Porträts vorhanden ist. Mit Einwilligung der Nachlassverwalterin wurde das Bild einem Kunstliebhaber gegen eine Spende überlassen.

Unterhalt Liegenschaft
•Im Sanitärbereich musste ein defektes Ablaufrohr ersetzt werden.
•Einige Fensterrahmen mussten renoviert und neu gestrichen werden.
•Die Renovation des Verlagsbüros mit dem Durchbruch zum Veranstaltungsraum wurde vorbereitet.
•Im Haus wurde weiter neu geordnet und geräumt, die Regale aus dem Verlagsbüro fanden zum Teil einen neuen Platz und wurden zum anderen Teil zerlegt und für eine evtl. Neuverwendung im Keller gelagert.
•Der Gartenzaun wurde noch nicht fertiggestellt; Rolf Brand hat die Fertigstellung versprochen. Der renovierte Teil des Zauns wurde von Schülern nachgestrichen.

Christine Engels
17.5.2021